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Der VWOD vertritt eine Osteopathie, die sich am wissenschaftlich Nachweisbaren orientiert.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, bei der durch manuelle Techniken die Funktionsfähigkeit des Körpers wiederhergestellt wird. Ziel der Behandlung ist es, Bewegungseinschränkungen zu erkennen und osteopathisch zu behandeln. Im Unterschied zur Schulmedizin behandeln Osteopathen nicht die Symptome, sondern unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers. 

Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (1828 – 1917). Sein Verständnis von Gesundheit und Krankheit, vom menschlichen Körper als ganzheitlichem System und von dem, was ihn heilen kann, bilden bis heute die Grundlagen der osteopathischen Medizin. In den USA entwickelte sich ein eigenes Berufsbild. Der Doctor of Osteopathic Medicine ist dem „normalen“ Medical Doctor gleichgestellt.

Der Siegeszug der sanften Medizin

Schüler von A. T. Still brachten die Osteopathie zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Europa. 1993 wurde sie in Großbritannien als eigenständiger Heilberuf anerkannt. Es folgten Finnland, Belgien, Frankreich, Island, Malta und die Schweiz. Zuletzt kamen Irland, Luxemburg, Portugal und Dänemark zu den Ländern mit gesetzlicher Regelung der Osteopathie hinzu. Auch Italien hat die Einführung des Osteopathenberufes beschlossen. 

Obwohl es nicht überall zu gesetzlichen Regelungen gekommen ist, wird heute die Osteopathie nahezu in allen europäischen Ländern und auf jedem Kontinent ausgeübt. In den Niederlanden, Schweden und Deutschland wird Osteopathie im Rahmen von komplementärmedizinischen Berufen – hierzulande von Ärzten und Heilpraktikern – ausgeübt.

Osteopath während der Behandlung

Wie funktioniert Osteopathie?

Osteopathen verstehen den menschlichen Organismus als Einheit: Alle Lebensfunktionen sind in Bewegung und fein aufeinander abgestimmt. Ist die Funktion einer Struktur gestört, ist deren Bewegung eingeschränkt. Osteopathen ertasten Bewegungseinschränkungen mit den Händen und behandeln sie mit speziellen osteopathischen Techniken, um die Beweglichkeit wieder herzustellen und dem Körper zu helfen, gesund zu werden. 

Im Mittelpunkt der osteopathischen Betrachtung stehen daher die Wechselwirkungen zwischen Struktur und Funktion. Die Osteopathie kennt fünf Modelle solcher strukturell-funktionaler Wechselwirkungen: Biomechanisches Modell, neurologisches Modell, Atmungs- und Kreislaufmodell, biosoziales Modell und bioenergetisches Modell. Je nach Beschwerden und Erkrankung setzt sich die Therapie aus einem oder mehreren dieser Modelle zusammen. 

Die Osteopathie beschränkt sich dabei nicht auf den Bewegungsapparat. Osteopathen behandeln auch innere Organe, Gefäße oder Nervensystem. Osteopathie kann in allen medizinischen Bereichen Anwendung finden, wo funktionelle Störungen die Ursache für Beschwerden sind. Dabei kann Osteopathie als erste Maßnahme aber auch ergänzend zu anderen medizinischen Behandlungen eingesetzt werden.

Behandlungsablauf

Eine osteopathische Behandlung dauert 45 bis 60 Minuten. Sie beginnt mit der Anamnese. Der Osteopath informiert sich über Beschwerden, medizinische Vorgeschichte sowie andere ärztliche Behandlungen und stellt eine klinische Bilanz auf: Dazu untersucht der Osteopath den Patienten manuell, berücksichtigt aber auch andere medizinische Informationen wie Röntgenbilder. Erst dann entscheidet der kompetente Osteopath, ob er den Patienten selbst behandelt oder ihn an einen Facharzt verweist.

Die Behandlung besteht nicht aus standardisierten Behandlungstechniken, sondern wird individuell auf den Körperzustand des Patienten zugeschnitten. Zur Behandlung nutzen Osteopathen eine Vielzahl manueller Techniken wie Mobilisation, Manipulation, Muskel-Energie- oder Drainage-Techniken. Invasive Techniken oder Arzneien kommen nicht zum Einsatz, der Osteopath benutzt lediglich seine Hände. 

Wissenschaftliche Osteopathie

Osteopath ist nicht gleich Osteopath, denn in Deutschland ist Osteopathie kein gesetzlich geregelter Beruf mit standardisiertem Werdegang. Wissenschaftliche Osteopathen haben eine anspruchsvolle mehrjährige Ausbildung absolviert, um die vielen Bereiche der Osteopathie wirksam anwenden zu können.

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